Der Umstand, dass die verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft immer weiter auseinanderdriften und scheinen, nicht mehr eine gemeinsame Sprache finden zu können. Ich möchte Grüne Politik für alle Menschen machen, die grüne Veränderungsprozesse einleitet, die die Menschen aber auf sozialer Ebene gut begleiten und mitnehmen.
Ich habe schon immer wieder mit dem Gedanken gespielt, mich aufstellen zu lassen. Hintergrund ist einfach, dass ich im Leben und bei meiner Arbeit als Datenschützerin immer wieder auf Dinge gestoßen bin, die ich als ungerecht oder verbesserungsfähig empfinde. Ich versetze mich gerne in die Rolle des Gesetzgebers und überlege gerne mit gleichgesinnten Menschen, wie man das besser machen kann. Die Kandidatur von Kamala Harris für die Präsidentschaft in den USA hat mich nochmals in meiner Überzeugung gestärkt, dass ich als Frau, als People of Color, als Migrantin mich zutrauen darf, Großes zu schaffen und so viele Leben berühren kann.
Die strafrechtliche Verurteilung von Arne Semsrott, Chef der Nichtregierungsorganisation fragdenstaat.de, hat mich letztlich zum Entschluss bewegt, mich für das höchste deutsche Haus zu bewerben. Ich kann und will nicht akzeptieren, dass eine veraltete und aus der Zeit gekommene Vorschrift wie der Paragraph § 353d Nr. 2 des Strafgesetzbuches heutzutage noch Geltung findet und die Pressefreiheit so erheblich einschränkt. Aus meiner Sicht ist das pauschale Verbot verfassungswidrig.
Arne wurde verurteilt. Das war der Moment, wo ich dachte:
“Wenn jemand sich so sehr für die Pressefreiheit einsetzt, und dabei eine strafrechtliche Verurteilung in Kauf nimmt, dann muss ich auch was tun!“
Das war der Schlüsselmoment, in dem ich mich fest entschlossen habe, zu kandidieren.